Sammler und andere wichtige Personen der Sammlung

Abel, Herbert
Herbert Abel schrieb 1970 das Buch: “Vom Raritätenkabinett zum Bremer Übersee-Museum. Die Geschichte einer hanseatischen Sammlung aus Übersee anläßlich ihres 75jährigen Bestehens.” Bremen, Röver, 352 S.

Borcherding, Friedrich
Er wurde in Groß-Minmelage bei Quakenbrück geboren und ab 1872 in Bremen-Vegesack als Gymnasiallehrer tätig. Friedrich Borcherding beschäftigte sich mit den Molluskenfaunen Nordwestdeutschlands und publizierte mehrere Dutzend Arbeiten. Ab 1895 arbeitete er im Städtischen Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde und beschäftigte sich besonders intensiv mit den Hawaiianischen Landschnecken.

Böttner, Louis
War Steinbruchbesitzer in Ostdeutschland. 1913 wurden Fährten von Reptilien, Knochen und Rippelmarken aus seinem Steinbruch nahe Weimar angekauft.

Brandt, Otto
Otto Brandt stammte aus Vlotho und sammelte in der Obertrias (Keuper), im Jura und in der Oberkreide. Seine Aufsammlung im Campan des Stemweder Berges erbrachte 1865 mehr als 191 Objekte.

von dem Busch, Dr. Gerhard
Dr. von dem Busch wurde 1791 geboren und studierte ab 1811 Medizin und Naturwissenschaften in Göttingen, wo er 1814 promovierte. Ab 1815 wirkte er als praktischer Arzt im Armenkranken-Distrikt in Bremen-Walle. Er sammelte Muscheln und Schnecken und baute u.a. Kontakte zu zeitgenössischen Conchylienforschern wie Pfeiffer und Philippi in Kassel, Dunker in Marburg, Prätorius in Wien und Lea in Philadelphia auf. Der größte Teil seiner Sammlung inklusive der dazugehörigen Kataloge blieb erhalten.

Eylmann, Dr. Erhard
Dr. Eylmann reiste zwischen 1896 und 1912 durch Australien und sammelte Fossilien und rezente Mollusken, die er für das Museum nach Bremen mitbrachte. Er machte sich als Australienforscher einen Namen. Eylmann stammte aus Krautsand an der Elbe, lebte in Kairo, Hamburg, Bremen-Farge, und Bremen-Blumenthal.

Finsch, Dr. Otto
finschDr. Finsch war ab 1864 Konservator und von 1874 Direktor der Gesellschaft Museum und wurde Direktor des Städtischen Museums. Von Oberst Niebour konnte er einen Ichthyosaurier aus dem Posidonienschiefer des Unteren Jura von Bad Boll auf der Schwäbischen Alb einwerben. 1878 reiste er durch Westsibirien und sammelte Mineralien und Gesteinsproben für die Sammlung. Von ihm stammen auch die angeschliffenen und polierten Gesteinsproben aus der Steinschleiferei Kolywan, nordwestlich von Altai.

Förstner
Förstner gehörte zu einer alten Kauffmannsfamilie in der Hansestadt Bremen, seine Biographie liegt jedoch weitestgehend im Dunkeln. Er sammelte im Alpenraum und Bayern, besonders erwähnenswert ist die paläontologische Sammlung aus der Alpinen Trias von St. Cassian. Seine Sammlung wurde dem Museum etwa 1890 geschenkt.

Von Giesecke, Karl Ludwig
Karl Ludwig von Giesecke stammte aus Augsburg, wo er 1761 geboren wurde. Er widmete sich in Wien als Student überwiegend der Mineralogie, obwohl er Jura studierte. Nach der Ernennung zum preußischen Bergrat reiste er auf die Färöer Inseln und zwischen 1806 und 1813 an die Westküste Grönlands. Nach der Rückkehr von dieser Reise im Jahr 1813 wurde er Professor für Mineralogie, der Sammlungskatalog mit Auflistung der Fossilien und Mineralien der bremischen Sammlungen ist mit 1802 datiert.

von Gwinner, Arthur
gwinnerArthur von Gwinner wurde 1856 in Frankfurt geboren. Er durchlief eine kaufmännische
Lehre in der Mitteldeutschen Kreditbank in Frankfurt, danach arbeitete er zwischen 1876 und 1885 in London und Madrid. Er zog 1887 nach Berlin, wo er eine eigene Bank gründete und 1893 Direktor der Deutschen Bank wurde. Er sammelte Mineralien, seine Sammlung wuchs hauptsächlich durch Ankauf. 1997 wurde die Sammlung als Dauerleihgabe durch seinen Enkel, Dr. Wolfgang Klingler, feierlich der Universität übergeben.

Hartman, William Dell
William Dell Hartman war privater Sammler aus West Chester im Bundesstaat Pennsylvania, USA. Er sammelte marine Conchylien und Süßwassermollusken ebenso wie Landschnecken. Seine Sammlung umfaßte mehr als 10000 Exemplare.

Hermann, Prof. Dr. Richard Rud. Gustav
Prof. Hermann wurde 1840 in Neudorf bei Stolzenau geboren und starb 1915 in Bremen-Vegesack. Er war ab 1870 Lehrer/Oberlehrer am Realgymnasium in Vegesack (heute Gerhard Rohlfs-Schule). Hermann war 1870 aus Posen zugewandert, wohin seine Eltern übergesiedelt waren. Er war zweimal verheiratet und über die Jahre an verschiedenen Adressen wohnhaft. Mehrere Fossilien wurden nach seinem Tod 1916 durch das Überseemuseum von seiner Witwe angekauft (am 1. Februar 1916), unter anderem Höhlenbären-Reste aus der Bärenhöhle bei Erpfingen/Schwäbische Alb.

Hülsenbeck-Hoyermann, Dr. Thekla
Dr. Thekla Hülsenbeck-Hoyermann studierte Paläontologie in Göttingen. Sie arbeitete zunächst mit August Jordan in der Geologischen Sammlung, von 1933 bis 1944 betreute Sie die Sammlung allein.

Jordan, August
August Jordan stammte aus Almstedt bei Braunschweig. Er zog 1875 nach Bremen, doch erst ab 1894 arbeitete er im Städtischen Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde. Er sammelte im Mesozoikum des nördlichen Harzvorlandes und dem Teutoburger Wald und im Tertiär der heute klassischen Fundstellen Doberg und Brandhorst bei Bünde. Obwohl er keine akademische Ausbildung genossen hatte publizierte er über das Miozän von Hassendorf bei Rotenburg an der Wümme.

Von Klipstein, Professor August
Professor von Klipstein wurde 1801 geboren und war studierter Geologe und Mineraloge. Er stammte aus Hohensolm in Hessen und war von 1831 bis 1865 Direktor eines Bergwerkes, danach wurde er Professor an der Universität Gießen. Seine umfangreiche Sammlung aus der Trias von St. Cassian sorgte in der Zeit zwischen 1842 und 1845 immer wieder für Diskussionen in der Fachwelt, die unter anderem von dem berühmten sächsischen Paläontologen Hans Bruno Geinitz angeregt wurden. t. Ein Teil seiner Sammlung gelangte vermutlich über van dem Busch nach Bremen, andere Sammlungsteile sind auf Museen in Darmstadt, London Wie und Budapest verteilt.

Knipper, Dr. Helmut
Dr. Helmut Knipper, geboren 1914, betreute die rezenten Mollusken des Übersee-Museums Mitte der 1950er Jahre. 1956 wechselte er an das Naturkundemuseum nach Karlsruhe. Er starb 1974, erst mehr als 30 Jahre nach seinem Tod wurden die von ihm von Bremen nach Karlsruhe mitgenommenen Exponate wiederentdeckt und nach Bremen überführt.

von Knoop, Baron Ludwig
Baron von Knoop wurde 1821 in Bremen als Sohn eines Tabakhändlers geboren. Später betrieb er Spinnereien in Rußland, verlor den Kontakt zu seiner Heimatstadt jedoch nie. Er vermittelte etwa zwischen 1860-1890 eine umfangreiche Fossiliensammlung des russischen Fürsten Wittgenstein, die heute Teil der Sammlung ist.

Krause, Aurel
Aurel Krause sammelte 1889 Mollusken auf Sizilien, Teneriffa und den Kanarischen Inseln. Er bereiste zusammen mit seinem Bruder Arthur 1821/1822 den Nordwesten Nordamerikas, im Auftrag der Bremer Geographischen Gesellschaft. Sie brachten unter anderem Fossilien aus dem Quartär der Lawrence Bay mit nach Bremen, 1885 erschien in Jena dann eine Zusammenfassung unter dem Titel “Ergebnisse einer Reise nach der Nordwest Küste von Amerika und der Bering-Strasse”.

Kruckow, Dr. Thorwald

kruckowDr. Thorwald Kruckow wurde 1919 geboren. Er studierte und promovierte in Berlin, 1953 kam er nach Bremen an das Übersee-Museum und war von 1953 bis 1981 Kustos der Geologischen Abteilung. Die Neuordnung der durch Kriegsschäden beschädigten Sammlungen war zunächst eine seiner Hauptaufgaben. Später reiste er für das Museum nach Mexiko, wo er unter anderem reiche Haifischfaunen sammelte. Zusammen mit Stücken aus Florida und Norddeutschland publizierte er rege über dieses Material. Eine weitere Reise nach Costa Rica erbrachte tertiäre Gesteine klassischer Fundorte. Thorwald Kruckow ermuntere auch viele Laien zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Geologie und Paläontologie. Er bildete nicht zuletzt Herbert Menzel aus, der sich zum gefragten Spezialisten für tertiäre Otolithen entwickelte.

Kükenthal, Willy
Willy Kükenthal war einer der Teilnehmer der Bremer Grönlandexpedition 1897. Er sammelte auf dieser Reise unter anderem rezente Mollusken.

Kuster-Wendenburg, Dr. Elisabeth

Lehmann, Prof. Dr. Jens

Ludwig, Hubert
Dr. Hubert Ludwig wurde 1852 in Hamburg geboren und war studierter Zoologe. Nach einer Privatdozentur in Göttingen übernahm er 1878 die Städtischen Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie in Bremen. Er kämpfte mit einer zu geringen Zahl an Mitarbeitern, allesamt Hilfskräfte. Bereits zweieinhalb Jahre nach Stellenantritt wurde er im Frühjahr 1881 an die Universität Gießen berufen.

Martens, E.
E. Martens war Berliner und bearbeitete Achatschnecken aus der Sammlung. Er überlies einiges Typmaterial (Schnecken aus Südamerika) im Tausch (nach 1884).

Menzel, Herbert
Herbert Menzel aus Bremen ist Jahrgang 1927 und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1990 als technischer Angestellter in einer Textilmaschinenfabrik tätig. Im Jahr 1968 begann er, unterstützt durch Dr. Thorwald Kruckow, sich mit Mikrofossilien, und hier speziell Otolithen, zu befassen. Bereits 1976 schloß sich Herbert Menzel der VfMG (Vereinigung der Freunde für Mineralogie und Geologie) an, und veröffentlichte die größte Anzahl seiner Schriften folglich in der Vereinszeitschrift “Aufschluss”. Dieses Engagement wurde 1997 und 2000 durch die Verleihung des Wilke-Preises der VfMG, eine Auszeichnung die Publikationen ausschließlich von Laien ehrt, gewürdigt. In den Jahren 1976 und 1980 erhielt er den Forschungspreis des Naturwissenschaftlichen Vereins Bremen für Arbeiten über fossile Otolithen und ist seit 1999 deren Ehrenmitglied. Seine enge Bindung, zunächst an das Übersee-Museum und seit Mitte der 90er Jahr an die Universität führte dazu, daß er im Oktober 2002 seine Sammlung der Geowissenschaftlichen Sammlung schenkte. Diese einmalige Vergleichssammlung wurde in vorbildlichem Zustand übergeben, und war bereits vollständig in einer Datenbank erfaßt.

Meyer, Alfons P.
Alfons P. Meyer war Geschiebesammler aus Berlin. 1955 wurden seine bis dahin gesammelten Stücke erworben, er war jedoch auch später noch geschiebekundlich aktiv, wie seine Artikel in “Der Geschiebesammler” Ende der 1960er und in den 1970er Jahren zeigen.

Schauinsland, Prof. Dr. Hugo

schauinProf. Hugo Schauinsland wurde in Ostpreußen geboren und studierte Naturwissenschaften. Er promovierte 1883 im Fach Zoologie und wurde Assistent an den Universitäten Königsberg (heutiges Kaliningrad in Rußland) und München. Er war von 1896 bis 1933 Direktor des Museums für Natur-, Völker- und Handelskunde.

Schmacker, Philipp Bernhard

schmackerPhilipp Bernhard Schmacker wurde 1852 geboren. Sein Interesse galt den Naturwissenschaften, aber aufgrund seiner Herkunft aus einer Kaufmannsfamilie wurde er schon als Zwanzigjähriger nach Hongkong geschickt. Er arbeitete in Kanton und Shanghai, sammelte aber nebenbei in China und anderen Teilen Ostasiens Mollusken. Schmacker vermachte seine gesamte Molluskensammlung einschließlich 197 Goldtalern der Stadt Bremen.


Spengel, J. W.

Dr. J. W. Spengel war Zoologe und wurde 1852 in Trier geboren. Nach dem Weggang von Dr. Hubert Ludwig war er von 1881 bis 1886 Direktor der Städtischen Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie in Bremen. Er veranlaßte eine große Revision und Aufarbeitung der unbearbeiteten naturkundlichen Objekte, was insbesondere auch die rezente Bivalvensammlung betraf.

von Struve, Heinrich Christoph Gottfried
Heinrich Christoph Gottfried von Struve wurde etwa 1760 geboren. Er studierte Staatswissenschaften in Erlangen und wurde Staatsdiener in Rußland. 1796 kam er nach Hamburg und war später auch in den übrigen Hansestädten als Sekretär tätig. Als Amateurmineraloge besaß er eine große naturkundliche Sammlung und 1820 wurde seine Mineraliensammlung vom Naturwissenschaftlichen Verein in Bremen erworben. Im Jahr 1920 benannte der Chemiker Georg Ludwig Ulex das Mineral Struvit zu seinen Ehren.

Wendt, Johann Wilhelm
Der Kapitän Johann Wilhelm Wendt wurde 1802 geboren. Er stammte aus einer alten Seemannsfamilie und führte mehrere Weltumsegelungen durch auf denen er eifrig rezente Molluskenschalen sammelte. Auch der berühmte Naturgelehrte Alexander von Humboldt profitierte 1884 durch Material welches Wendt mitbrachte. Eine ausführliche Biographie veröffentlichte Frau Dr. Kuster-Wendenburg 2002 (“Entdeckungsfahrten im Auftrag Preußens. Der Bremer Kapitän Wendt 1802 bis 1847”, Aschenbeck & Holstein, Delmenhorst).