Landlungenschnecken

Pulmonaten oder Landlungenschnecken gehören zu den erfolgreichsten Tiergruppen auf dem Festland, weltweit gibt es mehr als 20000 Arten. Dieser große Erfolg ist umso erstaunlicher, als dass Schnecken ursprünglich ausschließlich im Meer lebten und erst im Laufe ihrer Stammesgeschichte das Land eroberten, was eine Reihe von neuen Anpassungen bedeutete. Verglichen mit dem Lebensraum Meer sind besonders Wasserhaushalt und Atmung auf dem Land fundamental unterschiedlich, aber auch die Sinnesorgane und Fortpflanzung mussten umgestaltet werden. Diese Anpassungen erfolgten mehrfach, d.h. bei unterschiedlichen Schneckengruppen und zu unterschiedlichen Zeiten. Auch verlief diese Entwicklung einerseits direkt vom Meerwasser auf das Festland ab, aber auch über den Umweg der Besiedelung von Süßwasserseen und Flüssen. Die Pulmonaten sind demnach nicht auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückzuführen (monophyletisch), sondern auf Vertreter mehrerer Schneckengruppen (polyphyletisch).

Schmacker Sammlung

Philipp Bernhard Schmacker war Kaufmann aus Bremen. Er lebte von 1872 bis zu seinem Tod 1896 in China sammelte dort und in anderen Teilen Ostasiens Mollusken. Seine vollständige Sammlung blieb bis heute erhalten und zählt zu einer der wichtigsten Sammlungen von Pulmonaten in Deutschland und darüber hinaus.

Landlungenschnecken aus China
Die Sammlung von Philipp Bernhard Schmacker ist mit 73000 Einzelstücken und 4000 verschiedenen Datenbankeinträgen der umfangreichste personenbezogene Schwerpunkt der Geowissenschaftlichen Sammlung. Der Anteil an Material aus Ostasien ist aufgrund des hauptsächlichen Aufenthaltsortes Schmackers besonders hoch. Allein aus China ist das Material zu 860 verschiedenen Arten bzw. Fundpunkten vorhanden, was mehreren Tausend Schnecken entspricht.

Cochlostyla (Cochlodryas) florida GSUB g3875

 

Schmackers Material stammt neben dem ostasiatischen Raum aus aller Welt. Bei den Fundpunkten sind Länder von Afghanistan, Ägypten und Albanien bis nach Vietnam, Yugoslawien und Zypern vertreten. Mit 80% stellen die Landlungenschnecken den größten Anteil der 73000 Einzelstücke der Sammlung Schmacker, die wenigsten Exponate sind marin lebende Schnecken.

Literatur

  • Kuster-Wendenburg, E. (1999): Der Bremer Stein und die Dinosaurier. Die Geschichte einer Sammlung. – 95; Aschenbeck & Holstein, Bremen.
  • Schmacker, P. B. & Böttger, O. 1894: Descriptions of some Chinese land-shells. – Procedings of the malacological Society of London 1: 169-174.